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Nicaragua: Reality Check mit Familie

Unsere webookerin Nicole Brun ist bereits seit Oktober mit ihrer Familie unterwegs in Mittelamerika. Nach Kolumbien, San Blas, Panama und Costa Rica, war sie gerade auch in Nicaragua. Wieso dieses kleine Land zwischen Pazifik und Karibik nicht ganz so war wie erwartet, erzählt sie uns in ihrem Beitrag. 

Die Euphorie war gross und die Erwartungen evtl. etwas zu hoch als wir am 1. Februar die Grenze in Peñas Blancas übertreten haben. Die erste Stressprobe folgte auch gleich nach der Einreise: Busfahren in Nicaragua. Das Problem sind nicht die Chicken-Busse (ausrangierte US-Schulbusse) sondern die starke Tendenz der Nicas den Touris das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Taxifahrer sind extrem aufdringlich und das Buspersonal verlangt von „Gringos“ falsche Preise, jeder scheint nur darauf aus zu sein ein paar Dollar mehr zu ergattern. Ein Eindruck, der sich nicht nur im Grenzgebiet sondern leider durch „ganz“ Nicaragua hindruch zieht.



Unsere Route

San Juan del Sur – Isla Ometepe – Granada – Leon – Las Peñitas – Aposentillo – Managua.

San Juan del Sur wird bei längeren Aufenthalten in Costa Rica (90+ Tage) gerne verwendet um ein Wochenende auszureisen und wieder ohne Visa einreisen zu können. Einen direkten Bus von der Grenze nach San Juan del Sur gibt es nicht, man muss entweder via Rivas oder vorher an der Kreuzung in La Virgen aussteigen und auf einen Platz in einem vorbeifahrenden Bus hoffen. Die Busse sind jedoch jeweils zum bersten voll. Wir kamen im „Eden on the Chocolata“ unter, einem kleinen, feinen Hotel ca 3km ausserhalb des Zentrums von San Juan del Sur. Das Vegiehotel wird von Holländern geführt, Remy und Kelly machen das auch ganz gut. Das Klientel besteht hauptsächlich aus Holländern weshalb der Service von Kelly leider im Verlauf des Aufenthalts etwas schwächer ausfiel für uns „Exoten“. Holländer und Kanadier trifft man lustigerweise ganz viele an in Nicaragua. San Juan fanden wir nicht speziell, das Essen war überall sehr gut, der Strand in San Juan selbst aber nicht sehr «anmächelig» und auch sonst fehlt San Juan del Sur irgendwie der Charme. Es gibt aber einige Strände die ab SJ in ein paar Fahrminuten erreichbar sind, die etwas mehr her machen. 



Ometepe

Um von San Juan del Sur nach Ometepe zu gelangen mit dem ÖV muss man zuerst mit dem Bus nach Rivas, da auf einen anderen Bus zum Hafen von San Jorge umsteigen und dann per Fähre übersetzen. Bis zum Fährhafen ist diese Reise aber wieder mit einigem Stress und Abzockerei verbunden. Auf der Insel Ometepe haben wir in Moyogalpa im Hospedaje Soma, in Gehdistanz zum Dorfkern, übernachtet. Ometepe bietet einies an Ausflugsmöglichkeiten: die Zwillingsvulkane, das Ojo de Agua und seine Spazierwege, Bootstouren auf dem Lago de Nicaragua. Was man wissen muss, ist, dass es über das Wochenende relativ ausgestorben ist. Sonntags haben die Restaurants in Moyogalpa zu, am Samstag gibt es in der Unterkunft nach dem Frühstück keine Verpflegungsmöglichkeiten mehr. Zudem ist der Fährbetrieb zwischen Altagracia und Granada leider eingestellt worden, um von Ometepe nach Granada zu kommen muss man also den selben Weg zurück bis Rivas und dann den Bus nehmen.



Granada

Um der eher unsympatischen Ortschaft Rivas aus den Weg zu gehen haben wir übers Hostel einen Taxitransfer ab San Jorge bis vor die Haustür in Granada organisieren lassen. Für USD 35.- lassen wir uns chauffieren und sind froh über diesen Service. In Granada haben wir in einer Ferienhwohnung in Gehdistanz zur Kathedrale übernachtet. Granada und sein Zentrum ist ziemlich überschaubar, was in der herzigen Kolonialstadt sofort auffällt ist, dass hier mehr darauf geachtet wird die Stadt schön zu präsentieren: es liegt weniger Abfall herum und Häuserwände werden regelmässig frisch gestrichen. Mein Highlight in Granada war definitiv der Ausflug zum Krater des aktiven Vulkans Masaya. Es gibt haufenweise Tour-Anbieter die ganz unterschiedliche Eindrücke machen. Nachdem wir ein paar von ihnen verglichen haben sind wir zum Schluss gekommen, dass die Preise überall in etwa gleich sind. Wir haben uns für den sympatischsten Anbieter (Welcome to Nicaragua) entschieden und hatten eine super Tour. 



Leon

Die Busfahrt von Granada nach Leon ist mit weniger Stress und Abzocke verbunden und verläuft reibungslos. Mühsam ist lediglich, dass es keine Direktverbindung gibt sondern in Managua umgestiegen werden muss, der Busbahnhof in Managua ist jedoch überschaubar und das Umsteigen dort absolut problemlos. Den Rapidito (kleinere Busse die los- und durchfahren sobald sie voll sind) haben wir sogar fast etwas genossen. Bei Ankunft am Busterminal in Leon wird man als „Gringo“ von den Taxifahrer noch vor dem Aussteigen regelrecht belagert, was ziemlich nervig ist. Günstiger und authentischer als Taxifahren ist der Transport mit dem Tuktuk, ich bewundere unseren Fahrer, der uns 4 inkl. 30kg Gepäck durch halb Leon gefahren hat! Im Tortuga Booluda sind wir schweizerisch von Hans begrüsst worden und haben von ihm den einen oder andere Tipp bekommen was Leon betrifft. Das Hostel liegt in Gehdistanz zum Zentrum und ist optimal für Backpacker, sauber, gut ausgerüstet und sehr daran interessiert seinen Gästen etwas zu bieten. Leon ist weitläufiger als es auf den ersten Blick scheint, hat uns aber etwas weniger gefallen als Granada.



Peñitas

Von Leon kommt man in ca. 40 Fahrminuten mit dem Chickenbus zum Strand in Las Peñitas, eine Ortschaft die im Vorfeld viel empfohlen und gelobt wird. Das Dorf ist aber leider relativ zugemüllt, der Strand aber verhältnismässig sauber, schön und optimal zum surfen. Die Simple Beach Lodge war leider nicht ganz so simple wie es der Name vermuten lies, das Zimmer war zwar sehr schön, der Service aber in einigen Hinsichten leider mässig bis lausig. So war z.B. der hauseigene Surflehrer verletzt und stand somit nicht zur Verfügung (verständlich) und auf meine Anfrage hin hiess es, dass eine Stunde problemlos organisiert werden kann. Die Surfstunde in der Simple Beach Lodge kostet 20.- USD, die Dame vom Hostel ging zum Nachbar und fragte dort ob er Zeit hat und die Stunde ging auch gleich los. Das surfen macht mega Spass, die Rechnung danach nicht so sehr, denn die Dame vom Hostel meinte es koste jetzt halt eben 30.- USD und auf meinen Protest hin sagte sie nur «aber es hat dir doch gefallen, oder?». Wir haben uns nachher auf einen anderen Preis geeinigt aber der bittere Nachgeschmack bleibt. 



Aposentillo

Von Las Peñitas fahren wir weiter nördlich nach Aposentillo, dies zum einen weil wir ursprünglich geplant hatten nach El Salvador weiter zu fahren und zum anderen weil wir mehrfach gelesen haben, dass die Strände im Norden von Nicaragua toll sein müssen. Wir haben bereits einige Tage/Wochen im Voraus mit Julian vom La Palmeras Beach Hotel in Aposentillo Kontakt aufgenommen. Das Angebot für die Unterkunft war sehr gut und der Service im Vorfeld bereits sehr freundlich und hilfsbereit, Julian hat mir auch geholfen die Überfahrt nach El Salvador mit dem Fischerboot zu organisieren obwohl ich noch nicht bei ihm gebucht hatte. Aufgrund ultra mühsamer Busverbindung nach Aposentillo (zurück nach Leon, in Leon das Busterminal wechseln, Umsteigen in Chinandega..) haben wir durch Julian einen Taxitransfer zu einem sehr vernünftigen Preis organisieren lassen, dieser hat auch bestens geklappt. Die Ankunft in Las Palmeras Beach war sehr herzlich und nett, Julian und Diana (er Deutscher, sie El Salvadorianerin) sprechen perfekt Deutsch, Spanisch und Englisch.

Die beiden Häuser mit 4 einfachen aber grosszügigen, sauberen und schönen Zimmer liegen fast direkt am Strand und wir fühlen uns das erste mal «zu Hause» in Nicaragua. Das Frühstück ist wie vieler Orts inklusive und man hat eine Auswahl von 4 verschiedenen Menüs und allesamt sind mehr als lecker. Der Strand ist nach ca. 50m erreichbar und äusserst gepflegt und sauber, wir sind hier die ganzen 3 Tage quasi alleine abgesehen von den Fischern die abends ihr Boot nach Hause bringen. Da es uns so gefällt verbringen wir die ganzen Tag hier und machen ausser schlafen, essen und baden nichts anderes. Das Essen ist herrlich und Diana und Julian sind extrem aufmerksam, sie merken sich nicht nur, dass ich keine Papaya mag und ich die Rosinen aus meinem Granola raus picke sondern bringen unseren Kids nach dem ersten Abendessen jeweils auch einen «eigenen Capuccino» (aka eine Tasse voller Milchschaum). Service auf wirklich hohem Level, den nicht  nur wir sondern auch unsere Kids geniessen. Ein Highlight für die Kids nach 4,5 Monaten auf Reisen: die leckere deutsche Bratwurst. Die Preise für die Übernachtung und das Essen sind trotz der abgeschiedenen Lage absolut angebracht.



Abschluss

Die letzten zwei Nächte verbringen wir etwas ausserhalb vom Standtzentrum Managuas in einem schmucken Boutique Hotel.

Unser Fazit nach 3,5 Wochen Nicaragua: unbedingt, aber unbedingt mit Mietwagen. Manchmal ist Volksnähe nicht nur positiv, denn ich denke ein paar der negativen Erfahrungen hätten wir mit dem Mietwagen nicht gemacht. Und unbedingt im Las Palmeras Beach Hotel 😉
Was wir in der kurzen Zeit nicht gesehen haben ist die Karibikseite, die nochmals etwas ganz anderes sein soll hinsichtlich: Musik, Essen und Mentalität. 

Liebe Grüsse  Nicole

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