Nord-Sulawesi entdecken: Schnorcheln, Vulkane & Dschungel
Nicole Brun reist weiter nach Nord-Sulawesi, wo sie die Route Sumatra über Lombok und Sumbawa in einer Region führt, die sie mit ihrer Vielfalt sofort überrascht. Egal ob Strandtage, Tauchausflüge, Schnorcheln im klaren Wasser, Wanderungen zwischen Vulkanlandschaften oder Tierbeobachtungen im Dschungel: In Nord-Sulawesi findet wirklich jede*r das passende Abenteuer. Sie erzählt von ihrer Anreise, den Stationen in Manado, Bunaken, Siladen, Tangkoko und der Lembeh Strait – und warum ihnen der Norden Sulawesis mit seinen freundlichen Menschen, seiner Sauberkeit und seiner Ruhe besonders positiv aufgefallen ist.
Anreise
Obwohl wir aus Sumbawa anreisen und die Insel quasi unter Sulawesi liegt, dauert unsere Anreise den ganzen Tag, da es keine Direktflüge gibt. Von Sumbawa Besar geht’s zuerst nach Bali, dort haben wir trotz dem Verspäteten Abflug genügend Zeit in einem der vielen Cafés etwas leckers zu essen. Danach fliegen wir weiter nach Makassar, wo eigentlich nur eine Zwischenlandung geplant war – immerhin sind wir schonmal auf der richtigen Insel. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem improvisierten Airline-Snack geht’s dann doch noch weiter nach Manado, wo wir gegen 19.00 Uhr ankommen.
Nicole Brun Travelagent webook.ch
Nicole Brun hat mit ihrer Familie die Insel Sumatra unter die Lupe genommen und für Sie und webook.ch einen Reisebericht verfasst. Viel Spass beim Lesen. Tel: 058 520 02 50
Manado & Tomohon
Auf der Fahrt in die Stadt fällt uns auf, dass diese vergleichsweise sehr sauber zu sein scheint. Wir checken für 2 Nächte im Hotel Sloft ein. Die beiden Doppelzimmer mit Verbindungstür sind geräumig und das Essen erstaundlich gut. Am nächsten Morgen fahren wir in die nahe gelegene Stadt Tomohon. Die Anfahrt ist sehr schön und führt über geschlungene Dschungelstrassen in die Berge. Unser Ziel in Tomohon ist die Wale Vanilla Farm, die blöderweise jedoch geschlossen ist. Aber auch so geniessen wir den Ausflug den Tomohon ist ein hübsches Städtchen mit tollem Ausblick auf Mount Mahawu und einer riesen Auswahl an Cafes und Bäckereien. Wer Tomohon googelt wird hier auch den «Extreme Market» finden, von dessen Besuch wir dringend abraten. Der Markt ist dafür bekannt äussert brutal (und absolut ekelhaft) zu sein und vor allem auch Katzen und Hundefleisch unter extrem schlechten und tierfeindlichen Bedignungen zu verkaufen. Obwohl wir traditionelle Märkte lieben, haben wir diesen nicht besucht und hoffen, dass andere sich unserem Beispiel anschliessen.
Zurück in Manado fahren wir ins Einkaufszentrum, denn wir brauchen dringend neue Flipflop und Kleidung – eine Langzeitreise fordert ihren Tribut.
Bunaken
Bestens ausgestattet geht’s nach 2 Nächten zum Hafen, wo wir mit der öffentlichen Fähre nach Bunaken Fahren. Da uns Dion, der Chef des Blue Shark Divers beim Fähr-Kapitän angemeldet hat sind wir in null Komma nichts an Bord. Die Fähre wird mit allerlei Waren (Reis, Wasser, Bier, Süssgetränke, einem Kühlschrank, etc.) beladen und legt mehr oder weniger pünktlich etwas nach 14.00 Uhr ab. Die Ankunft auf Bunaken ist sehr schön, das Wasser ruhig und klar, weshalb wir schon beim Anlegen viele Seesterne und bunte Fische sehen. Die Auswahl an Unterkünften auf Bunaken ist gross und reicht von einfachen Homestays über Hostels bis hin zu kleinen aber feinen Resorts und Hotels. Wir kommen Budgetfördernd im Homestay unter und sind damit absolut zufrieden. Die beiden Zimmer sind mit einem bequemen Bett und einem eigenen Bad ausgestattet, zudem werden wir dreimal täglich lecker indonesisch bekocht. Den Eintritt in den Nationalpark Bunaken, der mit einem Besuch der gleichnamigen Insel oder einer der umliegenden Inseln fällig wird, kann man einem eTicket begleichen. Wir machen eine Delfintour, auf der wir jedoch leider keine Delfine sehen, dafür aber ganz überraschend einen Pottwal. Der graue Riese schwimmt einige Zeit neben unserem Boot bevor er abtaucht, ein absolutes Highlight. Auf diversen Schnorchelausflügen rund um die Insel sehen wir viele Schildkröten, Trompetenfische, Papageienfische, eine Muräne und vieles mehr. Die Unterwasserwelt ist sehr bunt und wunderschön. Heftige Niederschläge über Manado führen leider dazu, dass viel Müll aus der Stadt angeschwemmt wird. Den besten Kaffee auf der Insel gibt’s im Cocoblue Café, wo wir uns nebst Kaffee auch gerne eine Kugel Vanille-Eis gönnen.
Siladen
Unser nächstes Reiseziel ist die kleine Nachbarinsel Siladen. Hier verbringen wir 4 Nächte im Bobocha Siladen, direkt am Strand. Das Resort trumpft mit einem Pool, einer Massageliege und einem umwerfenden Essbereich am Strand auf. Ausserhalb des Resorts ist die Insel leider relativ schlecht gepflegt, bei einem kurzen Spaziergang gehen wir an mehr Ruinen vorbei als Häusern. Der Zustand auf der Insel tut der Freundlichkeit ihrer Bewohner allerdings keinen Abbruch. Der Hotelmanager setzt sich beim Abendessen an die lange Tafel und interessiert sich für seine Gäste, was einen tollen ersten Eindruck hinterlässt. Wir lernen zwei nette Deutsche Frauen kennen mit denen wir uns super verstehen. So können Raphi und ich auch ohne Probleme eine Nacht-Schnorchel-Tour machen und die Kinder in deren Obhut lassen. Das Nachtschnorcheln ist eine fantastische Erfahrung, die Unterwasserwelt ist im Dunkeln eine komplett andere und unser Guide findet gekonnt verschiedene Tiere: Feuerfische, Steinfische, Skoprionfische, Wasserschlangen, Muränen, riesige Schwammkrabben und sogar einen Oktopus. Bei absoluter Low-Tide kann man rund um die Insel herum laufen, was zu einigen sehr schönen Fotospots führt. Im seichten Wasser kann man sogar kleine Muränen sehen, Badeschuhe oder ähnliches sind aber empfohlen, da einige Felsen und Steine sehr rutschig sein können. Während unserem Aufenthalt stellen wir hier und da ein paar «Mängel» fest und philosophieren während einer schönen Cocktailrunde mit den Deutschen darüber, wie wir die Insel innert kürzester Zeit auf Vordermann bringen würden. Es handelt sich dabei natürlich um Kleinigkeiten (zum Beispiel geht der Rum und der Gin nach 4 Cocktails bereits aus), denn im Grossen und Ganzen sind wir sehr zufrieden.
Tangkoko
Nach 4 kurzen Nächten fahren wir mit dem Fischerboot nach Tiwoho, wo uns ein Fahrer der Tangkoko Sanctuary Villa erwartet und uns nach einem Abstecher auf das Immigrationsbüro in Manado für die Visaverlängerung eben dahin bringt. Die nächsten Tage verbringen wir nämlich im Dschungel auf der Suche nach Nashornvögeln und Tarsieren. Während wir auf Siladen ein Bungalow mit 3 Betten teilten und der Platz im Zimmer eher beschränkt war, haben wir hier zwei riesige Zimmer mit Balkon und grossem Bad. Nach einem späten Mittagessen spazieren wir 20 Minuten ins Dorf und verbringen da etwas Zeit. Nach einem leckeren Abendessen gehts bald ins Bett, denn der nächste Tag startet früh morgens. Die beiden Touren durch den Dschungel haben wir bereits vorab gebucht und konnten uns so den besten Guide sichern. Mansor empfängt uns um 6.00 Uhr am Eingang des Nationalparks. Schon nach wenigen Schritten sehen wir bunte Spechte und einen sehr scheuen Vogel. Mansor, ein Vogelliebhaber durch und durch, freut sich wie ein kleines Kind. Die Lichtverhältnisse und die gute Tarnung des Vogels lassen aber kein Foto zu. Etwas tiefer im Dschungel finden wir einen grossen Kingfisher, schwarze Makaken und einen Cus-Cus-Bären sowie bald darauf auch die grossen Helmhornvögel. Die Vormittagstour ist ein voller Erfolg und wir kehren mit vielen tollen Eindrücken zurück in die Unterkunft für ein wohl verdientes Frühstück. Die Dschungeltour geht am Nachmittag weiter um die dämmerungsaktiven Tiere zu erleben. So stehen wir um 16.30 Uhr wieder mit Mansor am Eingang des Parks. Zielstrebig führt er uns zu einem grossen Baum, von dem er weiss, dass die kleinen Tarsier darin leben. Wir beobachten die kleinen Tiere mit ihren grossen Augen eine Weile und machen viele Fotos. Auf dem Rückweg sehen wir noch eine grosse violette Tarantel. Nach dem Abendessen geht’s für mich wiederum bald ins Bett, denn meine Vogel-Fototour startet sogar noch früher. Um 5.30 Uhr fahren wir zu dritt los auf der Suche nach verschiedenen Vögeln, deren Namen ich mir beim besten Willen nicht merken kann. Der Sulawesizwergfischer ist zweifellos mein lieblings Fotosujet an diesem Tag.
Lembeh Strait
Nach dem kurzen Dschungelintermezzo fahren wir an die Strait, einem bekannten Makro-Tauchgebiet.
Hier verbringen wir 4 Nächte im Cocotinos Boutique Hotel und geniessen vor das abwechslungsreiche a-la-Carte Essen. Nach den eher anstrengenden und langen Tagen im Dschungel gönne ich mir eine wohltuende und entspannende Massage am Strand. Am nächsten Morgen fahren wir nochmals zurück nach Bitung, eine unserer Töchter hat eine bakterielle Ohrentzündung (ein Übel, das wohl vielen Tauchern und Schnorchlern bekannt ist), weshalb wir das Armee-Spital TNI aufsuchen, welches uns im Cocotinos empfohlen wurde. Wir werden schnell und zuvorkommend behandelt und sind bald darauf ausgestattet mit den richtigen Medikamenten wieder im Hotel. Das Töchterchen hat zwar Badeverbot, immerhin hat sie die Möglichkeit sich im Hotelpool abzukühlen ohne zu tauchen. Wir begeleiten trotzdem das Tauchboot als Schnorchler und erkundigen so die spannende Unterwasserwelt. Die Schnorchelplätze sind sehr schön und wir sehen sogar Nudibranches, im Wasser wimmelt es aber von kleinen Quallen, was das Schnorcheln etwas unangenehm macht. Die Lembeh Strait ist für Taucher sicherlich ein wahnsinnig tolles Gebiet, als Schnorchler wird die Region aber wahrscheinlich nicht in meine Top 10 kommen.
Fazit Nord-Sulawesi
Nord-Sulawesi ist sehr abwechslungsreich und ganz einfach zu bereisen. Besonders auffällig ist, dass die Region im Vergleich zu anderen viel sauberer ist. Natürlich liegt, vor allem in der Stadt, auch hier Müll herum, aber es ist nicht ganz so schlimm wie zum Biespiel in Lombok. Die Menschen sind, in ganz Indonesien, bisher sehr freundlich und hilfsbereit und erwarten dafür auch keine Gegenleistung, was sehr sympatisch ist. Nord-Sulawesi ist eher christlich, weshalb hier nicht so viele Moscheen zu sehen oder zu hören sind. Die knapp 3 Wochen, die wir hier verbracht haben, waren sehr schön, weshalb wir diese Region absolut empfehlen können.
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