Sumatra Reisebericht – Familienabenteuer im Dschungel

Nach Malaysia ist unsere Nicole Brun auf Sumatra mit der Familie: aufregende Dschungeltrekkings, Treffen mit Orang-Utans, gastronomische Höhepunkte und kinderfreundliche Unternehmungen. Der ultimative Reisebericht für Südostasien mit Tipps, Naturerlebnissen und authentischen Eindrücken von.



Familienreise durch Sumatra: Hier finden Sie unsere einzelnen Etappen der Reise.


Sumatra

Auf unserer Reise durch Südost-Asien ist Sumatra unser zweites Reiseziel. Ursprünglich wollten wir in den Dschungel Borneos, um dort wilde Orang-Utans und Nasenaffen zu sehen. Da dies aber einen unverhältnismässig hohen Anteil unseres Reisebudgets verschlungen hätte, haben wir uns für Sumatra entschieden. Die Anreise erfolgt für uns ab Penang mit einem Direktflug der Air Aisa. Aus der Schweiz ist die Anreise ein klein bisschen länger und umständlicher, aber definitiv die Mühe wert. Wir treffen mit ein paar Stunden Verspätung am Kuala Namu Flughafen ein und werden dort – wie gebucht – von einem Fahrer erwartet. Die Fahrt um Medan herum in Richtung Dschungel dauert eine gefühlte Ewigkeit und auch wenn wir uns bereits an den Linksverkehr und den etwas anderen Fahrstil gewöhnt haben, sind wir froh, dass wir nicht selbst fahren müssen. Der Verkehr in Nord-Sumatra ist next Level. Blinker oder Bremse werden nicht annähernd so gerne gebraucht wie die Hupe. Es wird gedrängelt und gedrückt, kein Wunder also, dass wir Zeugen eines Selbstunfalls werden. Zum Glück wurde aber niemand verletzt.

Nicoles Brun  Travelagent webook.ch

Nicole Brun Travelagent webook.ch

Nicole Brun hat mit ihrer Familie die Insel Sumatra unter die Lupe genommen und für Sie und webook.ch einen Reisebericht verfasst. Viel Spass beim Lesen. Tel: 058 520 02 50

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Das Dorf Bukit Lawang

Unser Ziel ist das Dorf Bukit Lawang – das Tor zum Dschungel des Gunung Leuser Nationalparks. Die Auswahl an Guesthouses und Lodges hier ist riesig. In den Monaten Juli und August ist es hier rappelvoll mit (hauptsächlich Europäischen) Touristen. Bei der Auswahl unserer Unterkunft haben wir ordentlich recherchiert, uns ist nicht nur eine authentische und saubere Unterkunft wichtig, sondern auch eine nachhaltige und naturbewusste Arbeitsweise in dieser. Schliesslich haben wir uns für Sumatra Orangutan Treks entschieden, ich bin aber davon überzeugt, dass eine Vielzahl der Guesthouses absolut empfehlenswert sind. Unsere Unterkunft liegt ca. 30 Gehminuten ausserhalb Bukit Lawangs und mitten in der Natur. Die gebuchte Deluxe Villa ist 300 Meter vom eigentlichen Guesthouse entfernt und hat einen herrlichen Garten, bequeme Betten, eine riesige Dusche und über Nacht einen eigenen Security Guard vor Ort. Wozu haben wir allerdings nicht herausgefunden, denn es ist hier nicht nur schön und sauber, sondern auch absolut sicher.

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Jungle Trek

Nach dem Reisetag gönnen wir uns einen Relax-Tag in der Unterkunft und brechen erst am Dienstagmorgen um 9.00 Uhr mit unseren Guides Erwin und Anto zu Fuss auf. Mit dabei haben wir nur das nötigste: Wechselkleidung, Wanderschuhe, Kamera, genügend Wasser, Hygieneartikel und Taschenlampe. Den Eingang zum grössten Tierschutzgebiet für Sumatra-Orang-Utans erreichen wir nach einem Fussmarsch von 30 Minuten. Dann geht es zuerst über eine Kautschukplantage, weiter durch die Felsspalten direkt in die Wildnis. Bereits nach 2 Stunden sehen wir die ersten Orang-Utans. Die Anzahl Touristen im Dschungel ist relativ hoch, da auch die Tagesausflügler hierher finden. Man nimmt Rücksicht auf die Tiere und aufeinander, insofern ist das absolut vertretbar und fällt nicht negativ auf. Anto legt sich ins Zeug dafür, dass ich das perfekte Foto machen kann und scheucht mich durchs Unterholz. Den Gedanken an Schlangen (insbesondere Königkobras und Speikobras schiebe ich dabei gekonnt beiseite). Kurz darauf sehen wir eine Mutter mit kleinem, ca. 2 Monate altem Baby! Dass an dieser Stelle eine drei Meter lange Kobrahaut liegt, versuche ich ebenfalls auszublenden… Das Baby turnt herum, zeigt sich von seiner fotogenen Seite und lässt die Mutter keine Sekunde in Ruhe essen – wohl mit ein Grund warum man Orang-Utans «Dschungelmenschen» nennt. Als Mutter fühle ich mit ihr mit…

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Das Camp

Zum Zmittag gibts ein leckeres Nasi Goreng und Früchteteller. Dabei werden wir gleich von einem Thomas-Languren, einem Makaken und einer Schildkröte besucht. Den König des Dschungels, ein stattliches Männchen in Begleitung von 2 Weibchen, bekommen wir ebenfalls zu Gesicht. Nur der wahre König des Dschungels, den Sumatra-Tiger, sehen wir leider (oder vielleicht doch zum Glück) nicht. Auch das Sumatra-Nashorn lebt viel weiter im Dschungel in Richtung Norden, weshalb wir auch diesem nicht begegnen werden. Nach knapp 5.5 Stunden, gefühlt 349‘827 Schritten und 943 Höhenmeter beschliessen wir den Kindern zuliebe, dass wir uns ins Camp begeben und das nächste Weibchen mit Jungtier nicht auch noch sehen müssen. Natürlich beginnt es genau vor dem steilen Abstieg zum Camp zu regnen, was den zum Teil fast senkrechten Abstieg doch sehr abenteuerlich macht. Unsere Guides kümmern sich aber hervorragend um die Kinder, so, dass wir alle heil, aber völlig durchnässt im Camp ankommen. Wir werden bekocht wie eine ganze Armee und fallen müde und pappsatt relativ früh ins Bett. Das Frühstück am nächsten Morgen nehmen wir bei Sonnenschein direkt am Fluss ein und geniessen die Ruhe und Erholung bevor wir uns an den steilen Aufstieg machen. Ein gewisses Mass an körperlicher Fitness ist definitiv von Vorteil. 

Das zweite Camp

Das zweite Camp erreichen wir am Nachmittag nach mehreren Stunden wandern und erneut leckerem Mittagessen im Dschungel. Auch hier gilt es einen steilen Abstieg zu meistern, immerhin werden wir diesmal vom Regen verschont und das Klettern macht Spass. Das Camp liegt am Fluss Bahorok, in dem man super baden kann. Hier treffen wir auf eine Orang-Utan Dame mit ihrem Jungtier (ca. 7 Monate alt). Sie wurde Jahre zuvor aus einer Auffangstation ausgewildert und ist daher an Menschen gewöhnt, natürlich wird trotzdem darauf geachtet, dass die Touristen einen Sicherheitsabstand wahren und die Tiere nicht füttern. Wir geniessen die Dämmerung am Fluss und sehen Glühwürmchen und Nashornvögel, bevor der Regen wieder einsetzt. Abendessen gibts diesmal in der Gruppe mit den Guides, ein stimmungsvoller und unterhaltsamer Abend. 

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Rundwanderung

Da wir beschliessen, auch die letzte Nacht in diesem Camp zu verbringen, machen wir uns am dritten Tag nur zu einer „kleinen Rundwanderung“ auf, so zumindest hatte uns Erwin diese angepriesen. Sowohl für uns wie auch für die Kinder war diese wohl aber die strengste Wanderung. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen wievielmal wir die steilen Dschungelwege hinauf oder hinab geklettert sind. Die Aussicht hat uns jedes Mal belohnt, wir kamen sogar in den Genuss von einem Gibbon-Pärchen – laut Guide ein eher seltener Anblick – aber wir waren alle doch ziemlich erleichtert, als wir unsere heiss-gelaufenen Füsse wieder im Bahorok kühlen durften. 

Rafting

Am nächsten Morgen werden wir von jungen Makaken geweckt, die sich einen Spass daraus machen, auf unserem Hüttli herumzuspringen. Auch der junge Orang-Utan hat nur Flausen im Kopf. Während seine Mutter das Nest in Campnähe bezieht, erkundigt er das WC-Hüttli und vor allem unsere Kinder darin. So wird ein schneller WC-Besuch ziemlich abenteuerlich mit Flucht hinten raus ins Dickicht. Denn der junge Orangutan springt aufs Dach und steckt neugierig seinen Kopf und die Arme ins WC-Hüttli. Vor Schreck gibts ein paar Tränen, diese sind aber schnell getrocknet, als den Kindern klar wird, dass keine Gefahr von dem Orang-Utan ausgeht. Dann sind wir bald bereit fürs River Rafting zurück nach Bukit Lawang. Was trotz des kalten Wassers des Bahorok viel Spass macht.

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Bukit Lawang: Kochen mit Erna

Nach der Rückkehr aus dem Dschungel verbringen wir nochmals 3 Tage im Guesthouse in unserer Villa. Nebst dem Jungle Trekking werden auch weitere Ausflüge und Aktivitäten angeboten. Wir melden die Mädels für einen Kochkurs an. Mit dem Tuktuk werden wir zu Ernas Homestay gefahren, wo uns eine Volontärin zuerst einen Teil der Farm zeigt. Danach gehts ans Kochen. Mit frischem lokalem Gemüse und Gewürze zaubern die Mädchen ein superleckeres Kari. Erna und die Kinder kochen mit meinen Lieblingsgewürzen: Sternanis, Kardamon, Ingwer, Kurkuma, Chili, etc. Mit viel Muskelkraft entstehen eine frische Currypaste und selbstgemachte Kokosmilch, was zusammen mit Kartoffeln und Poulet für 2 Stunden eingeköchelt wird. Dazu gibt‘s Gemüse-Tätschli, scharfes Sambal und Reis. Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen haben, gehen wir mit dem Tuktuk ins Dorfzentrum und erkunden Bukit Lawang. Wir werden freundlich begrüsst, egal ob auf der Strasse oder von den badenden Kindern im Fluss, überall strahlen uns die Menschen entgegen. Zwischendurch werden wir sogar um Fotos mit den Einheimischen gebeten. 

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Am letzten Abend

Am letzten Abend freunden sich unsere Kinder mit der Tochter der Köchin im Guesthouse an, ausserdem gibt‘s Live-Musik in angenehmer Atmosphäre und ganz viel positive Energie. Das macht den Abschied am nächsten Tag gleich etwas schwieriger – zumindest für mich, Bukit Lawang und seine Bewohner haben sich in mein Herz geschlichen. Wir fahren zurück nach Medan, wo wir nochmals 2 Tage verbringen, bevor wir weiter nach Lombok in Indonesien reisen. Nach dem paradiesischen Dschungel ist die laute, belebte Grossstadt ein kleiner Kulturschock. Dennoch sind wir froh, hier das eine oder andere neue Kleidungsstück kaufen zu können – der Dschungel hat seinen Tribut gefordert. Viel von Medan sehen wir allerdings nicht, wir beschränken uns aufs Waschen, Einkaufen und Plantschen im Pool.



Fazit Sumatra

Sumatra ist eine riesige Insel und wir haben nur einen sehr kleinen Teil davon gesehen. Vergleichbar mit jemandem, der die Schweiz besucht, sich nur in unserem Quartier (mit den besten Nachbarn überhaupt) aufhält und ein paar Tage im Tanner Tobel campiert – nichts desto trotz haben wir uns hier zu 100% wohl gefühlt. Hier ist alles Pelang Pelang (langsam), der Vibe ist grossartig, das Essen lecker und die Menschen durch und durch sympathisch!

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