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Azoren das Ferienziel im Nordatlantik

Unsere wundervolle Azoren Reise begann mit einer sorgfältigen Planung, denn die bezaubernde Inselgruppe ist längst kein Geheimtipp mehr. Obwohl wir ursprünglich drei Inseln besuchen wollten, haben wir uns letztlich auf São Miguel und Pico beschränkt. Die Anreise mit TAP und SATA über Lissabon dauerte inklusive Wartezeiten knapp zehn Stunden, war aber gut zu bewältigen. Unser Aufenthalt begann in der traumhaften Ferienhausanlage Casas da Chaminés an der Ostküste São Miguels. Dort erwartete uns ein wunderschöner Garten, ein erfrischender Pool mit Meerblick und eine herzliche Atmosphäre.



Nicoles Brun  Travelagent webook.ch

Nicole Brun Travelagent webook.ch

Nicole Brun hat mit ihrer Familie für Sie und webook die Azoren entdeckt und berichtet über ihre Erfahrungen und Erlebnisse auf den verschiedenen Inseln im Nordatlantik. Tel: 058 520 02 50

Besonders gut hat uns der Wasserfall Salto do Prego und die Wanderung zum kleinen Dorf Sanguinho gefallen. Aber auch die Seelandschaft Sete Cidades, die diversen Naturpools und der vulkanische Strand der Westküste wussten zu überzeugen. Pico trumpft mit seiner unberührten Natur, den herrlichen Naturpools und den leckeren Restaurants auf. Unser Highlight war aber definitiv die «Azorean Biodiversity Tour» mit Espaço Talassa, bei den wir den Meeresbewohnern respektvoll nahe gekommen sind.




Planung & Anreise auf den Azoren

Wir reisen gerne «off the beaten track», zumindest soweit das Möglich ist. Deshalb haben wir uns dieses Jahr die Azoren als Sommerferien-Reiseziel ausgesucht. Die Planung der Reise war langwierig, denn ein «Geheimtipp» sind die Azoren längst nicht mehr. Ursprünglich wollten wir 3 der insgesamt 9 Inseln besuchen. Flores ist mit rund 1’500km Entfernung zu Portugal die westlichste Insel Europas und die viertkleinste des Archipels. Leider scheint es auch die Insel mit den wenigsten (passenden) Unterkünften zu sein, trotz intensiver Suche konnten wir keine passende Lösung finden, weshalb schlussendlich darauf verzichtet haben.

São Miguel, die grösste der Inseln, ist mit einem Direktflug der Edelweiss zweimal wöchentlich erschlossen, wir haben uns aber aufgrund des Dreieckfluges bewusst für die Umsteigevariante mit TAP und SATA via Lissabon entschieden. Reine Flugzeit knapp 5.5 Stunden und Aufenthalt in Lissabon in unserem Fall 4 resp. 5 Stunden. Mühsam, aber man kann sich darauf vorbereiten und mit genügend Snacks und ein paar Runden «Tschau Sepp» geht die Wartezeit auch vorbei. Nach der Gepäckentgegennahme in Ponta Delgada stürzen sich gefühlt 50% der ankommenden Passagiere auf den Schalter von Autatlantis S.A., dem Sunny Cars Anbieter. Die Mitarbeiter von Autatlantis S.A. sind äusserst speditiv und freundlich und so nehmen wir schon bald die Schlüssel zu unserem Opel Corsa entgegen.

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Unterkunft Casas da Chaminés

São Miguel ist gut erschlossen, Schnellstrassen führen einmal um die Insel herum sowie quer durch. Unsere Unterkunt Casas da Chaminés befindet sich im östlichen Teil der Insel, kurz vor Nordeste, und ist vom Flughafen innert ca. 45 Minuten erreichbar.

In der Ferienhausanlage befinden sich 3 Wohnungen mit unterschiedlicher grösser, ein Pool mit herrlichem Meerblick, einem Gemeinschaftsbereich sowie ein wunderbarer Garten. Unsere Wohnung Casa da Chaminé II ist mit ihren 2 Schlafzimmern die grösste und bestens ausgestattet. Bei Ankunft erwartet uns ein kleiner Korb mit frischen, lokalen Produkten für einen ersten Snack, das perfekte Willkommensgeschenk. Der doch anstrengende Reisetag wird mit einem Sprung in den Pool beendet.

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Botanischer Garten da Ribeira do Guilherme

Die Azoren sind hauptsächlich für Wanderferien bekannt. Zurecht, die Natur ist umwerfend: spektakuläre Küsten, grüne Wildnis voller Wasserfälle, blühende Hortensien und die beste Ananas Europas! Die Auswahl an Ausflugszielen ist immens. Natürlich habe ich mich gleich zum Ferienbeginn stark erkältet und laufe auf Sparflamme, deshalb halten sich unsere Wanderpläne im kleinen Rahmen. Wir beginnen den ersten Ferientag mit einem Ausflug in den nahe gelegenen Jardim Botânico da Ribeira do Guilherme. Ein kleiner, aber feiner, sehr gepflegter Botanischer Garten. Der Eintritt ist kostenfrei und lohnt sich auch trotz der überschaubaren Grösse.

Naturpark Ribeira dos Caldeirões

Danach fahren wir zum Parque Natural da Ribeira dos Caldeirões, wo wir das erste Mal feststellen, dass der Tourismus auf den Azoren definitiv gut läuft. Nationalsport der Azorianer ist wohl nicht Fussball, wie sonst in Portugal, sondern Parkieren, konkreter: das Parkieren auf engstem Raum ohne dabei die Strasse zu blockieren. Die vorhandenen Parkplätze am Eingang des Parque Natural sind bis auf den letzten Zentimeter besetzt, genauso wie die dahinführende Strasse. Zum Glück ergattern wir ebenfalls einen der begehrten Parkmöglichkeiten am Strassenrand. Auch hier ist der Eintritt frei. Der Park verfügt über eine Snack Bar, einen Souvenir Shop, Toiletten und ein Touristenbüro. Der Rundweg führt an alten Mühlen und Wasserfällen vorbei, und nach ein wenigen Minuten kann man wagemutige Touristen beim Canyoning beobachten.

Fürs Abendessen fahren wir in Richtung Hauptstadt, denn wir haben uns einen Tisch im beliebten Casa do Abel gesichert. Auf der Suche nach einem gemütlichen Apéro Spot fahren wir nicht der Schnellstrasse entlang, sondern der EN4-2A entlang durch die Insel, die Strasse ist ebenfalls in gutem Zustand und sauber, und bietet gegen Ende der Strasse mehrfach einen umwerfenden Blick auf die Ilhéu de Vila Franca do Campo. Die vorgelagerte Insel ist Fotosujet schlecht hin und ein beliebtes Ausflugsziel für Schnorchel- und Bootstouren. Wir fahren durch bis Vila Franca do Campo, parkieren unser Auto vor dem Zentrum und suchen zu Fuss weiter nach einem geeigneten Restaurant.

Die Enttäuschung ist jedoch gross, wir finden kein gemütliches Café, eine Bar oder ein Restaurant mit Charme im Dorf oder am Meer, daher fahren wir weiter nach Agua de Pau ins Restaurant, welches bei Einheimischen und Touristen gleichermassen begehrt ist und bietet wirklich leckere Fleischgerichte zu fairen Preisen serviert.

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Wanderung Salto do Prego & Sanguinho

Am nächsten Tag wird meine Lungenfunktion auf die Probe gestellt. Nach Konsulation der Wanderapp «komoot» haben wir uns für die kleine Wanderung zum Salto do Prego entschieden. Die Morgensonne, der Wald und die vielen Hortensien ergeben eine besonders schöne Atmosphäre auf der Fahrt nach Faial da Terra. Wir kommen um 10.00 Uhr am Parkplatz an und spazieren vorerst ganz alleine los in Richtung Wasserfall. Der Rundweg zum Salto do Prego und zurück durch das Dorf Sanguinho ist zwar nur knapp 4km lang, wird aber aufgrund der 180 Höhenmeter und der benötigten Trittsicherheit als «mittelschwer» eingeschätzt, ist aber auch für unsere 8-jährigen Mädchen absolut kein Problem. Schon nach kürzester Zeit begegnet man wilden Hühnern und blühendem wildem Ingwer. Der Weg und der umliegende Wald sind sehr gepflegt und sauber.

Schon bevor wir am Wasserfall ankommen, begegnen wir anderen Wanderer, am Wasserfall selbst wird spätestens klar: der Salto do Prego ist heiss begehrt. Die Menschenmenge hält sich zwar absolut in Grenzen, ist aber dennoch höher als von uns erwartet. Nach einem wohl verdienten Bad im kühlen Nass geht es auf dem Pfad ein Stück zurück, bevor wir dann Richtung Sanguinho abbiegen. Sanguinho wurde 1950/1960 verlassen, unter anderem weil der Schulweg für die Dorfkinder zu beschwerlich war. Im Rahmen eines Ökotourismusprojekts kehrte neues Leben in das alte Dorf, welches traumhaft schön gelegen ist. Heute kann man hier auch übernachten, wir begnügen und mit einer Erfrischung in der Bar Loja und geniessen den grandiosen Ausblick.

Frisch gestärkt wird uns auf dem Rückweg auch klar warum das Dorf damals verlassen wurde, die 180 Höhenmeter gehen gefühlt senkrecht nach unten, dafür sind wir schlussendlich relativ zügig zurück bei unserem Auto, welches wir am Morgen praktisch alleine auf dem Parkplatz zurückgelassen habe. Um knapp 14.00 Uhr ist dieser nun voll, auch auf den Azoren gilt «der frühe Vogel fängt den Wurm».

Die Rückfahrt der Küste entlang ist, verkehrsbedingt, nicht mehr ganz so malerisch wie die Hinfahrt, bietet aber ein paar tolle Foto-Stops.

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Ponta Delgada

Am nächsten Tag möchten wir den Mercado da Graça besuchen, denn wir lieben es durch Marktstände mit frischen lokalen Produkten zu schlendern. Leider aber scheint hier etwas im Umbau zu sein und der Fisch- und Fleischmarkt wird bereits zusammengeräumt als wir ankommen. Das nahe gelegene Parkhaus Teatro Micaelense erweist sich aber als optimale Ausgangslage um das Zentrum von Ponta Delgada zu entdecken. Wir schlendern durch die Fussgängerzonen, Strassen und Gassen der Hauptstadt und entdecken dabei das kleine aber feine Suplexio. Der Burger sieht wahnsinnig lecker aus, leider haben wir schon gegessen, und auch das Dessert weiss zu überzeugen (für es Dessärtli hät’s immer Platz). Weil die durchschnittlich 26°C sich einiges wärmer anfühlen verbringen wir den Rest des Tages in unserem tollen Haus mit Pool.

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Sete Cidades & Praia dos Mosteiros

Die Region Sete Cidades (deutsch: sieben Städte) um den gleichnamigen See ist die wohl bekannteste Wanderregion São Miguels und steht natürlich auch bei uns auf dem Programm, genauso wie der Strand Praia dos Mosteiros. Dortin fahren wir einmal quer durch die ganze Insel daher beginnt der Tag relativ früh und ohne Frühstück. Dieses nehmen wir unterwegs im Café da Linda in Relva ein. Das Café selbst ist unscheinbar und kann von aussen schon mal übersehen werden. Der Kaffee ist gut, die Auswahl an Backwaren erstaunlich gross und die Preise absolut günstig, unschlagbar ist aber die Aussicht von der Terrasse. Hier lässt es sich Kaffee und Gipfeli geniessen, auch wenn die Stammgäste bereits um 8 Uhr morgens am «Schnäpslä» sind.

Gestärkt fahren wir weiter nach Sete Cidades, auch hier zahlt es sich absolut aus, wenn man früh dran ist. Gratisparkplätze sind auch hier genügend vorhanden, die Kayaks und Pedalos auf dem See aber ohne Vorreservation nicht verfügbar. Wir bekommen mit etwas Glück noch ein Pedalo und verbringen die erste Stunde auf und im See. Dannach spazieren wir etwas durchs Dorf und gönnen uns im Casa de Chá O Poejo ein leckers Mittagessen. Das Teehaus hat auch sehr schöne Zimmer und ist wohl die beste Wahl, wenn man in Sete Cidades übernachten möchte.

Dann wartet endlich der Atlantik auf uns, obwohl wir von praktisch überall her das Meer sehen, hatten wir noch keine Gelegenheit hinein zu springen. An der Paria dos Mosteiros ändert das aber endlich. Der dunkle vulkanische Sandstrand ist beliebt und bietet mit den vorgelagerten Felsformation das perfekte Postkartensujet, vor allem während dem Sonnenuntergang. Der Strand ist bewacht, es gibt gratis Duschen und Toiletten und einen Kiosk mit Sitzgelegenheiten. Leider gibt es keine Schattenplätze, weshalb es uns irgendwann schlichtweg zu warm wird. Deshalb fahren wir noch etwas weiter in den Norden und besuchen die Piscinas Naturais Caneiros. Die Naturpools haben zwar auch keinen Schatten, sind aber wunderschön und haben dank ihrer verschiedenen Grösse auch unterschiedliche Wassertemperaturen. Abendessen gibt’s in der Sunset Steve’s Bar oberhalb der Naturpools, die Kinder freuen sich über Burger & Pommes.

Nach einem langen Tag und viel Autofahrzeit verbringen wir den folgenden Tag im Haus, geniessen den Pool, spazieren die steile Strasse hinab zum nahe gelegenen Café Mendonça und trinken einen leckeren Maracuja Likör aus São Miguel.

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Furnas

Bei unseren Vorabrecherchen sind wir auf den Azores TreeTop Park gestossen, der Besuch des Seilparks ist mit unseren Kindern praktisch ein Muss. Eine Vorabreservation, vor allem in der Hauptreisezeit, ist absolut empfehlenswert, andernfalls riskiert man abgewiesen zu werden. Unsere Onlinereservation wurde nicht bestätigt, die Nachfrage per E-Mail dann aber umgehend bearbeitet und für 14.00 Uhr gebucht. So sind wir ausgeschlafen nach Furnas gefahren und haben da erst ein Mittagessen eingenommen. Auch in Furnas gibt es viele Gratisparkplätze in guter Lage. Die Queijaria Furnense ist schön gemacht und das Personal sehr nett, auch bei voller Auslastung.

Für den Seilpark fahren wir noch etwas weiter zum Furnas-See und parkieren unser Auto da. Der erst und einzige Parkplatz in São Miguel, den wir zahlen mussten, die 3 Euro pro Erwachsenen kann man jedoch gut verschmerzen. Zu Fuss geht es dann noch ein paar hundert Meter dem See entlang auf einem schönen Waldweg bis zum Seilpark. Dort wird man äusserst herzlich empfangen, erhält eine top Einweisung und einen Guide, der während des ganzen Aufenthalts der zuständige Ansprechpartner ist. Insgesamt gibt es 5 Wege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad und Höhe. Rund 2 Stunden sind wir geklettert, gesprungen und wie Tarzan durch die Bäume gefegt. Es gab ein paar blaue Flecken, Muskelkater und ganz viel Adrenalin und Endorphine, ein tolles Ausflugsziel mit den Kindern.

Auf dem Rückweg kommen wir das erste Mal in den Azroren-typischen Stau, glücklicherweise löst sich dieser relativ schnell auf.

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Ananasplantage & heisse Quellen

Natürlich wollen wir vor unserer Weiterreise nach Pico auch eine Ananas Plantage besuchen, dies sind nämlich Europaweit die einzigen und wir möchten wissen woher diese leckeren, süssen Ananas her kommen. Daher fahren wir nochmals nach Ponta Delgada und besuchen die Plantação de Ananás dos Açores. Hier kann man kostenlos einen Rundgang machen, erfährt in einem Kurzfilm die wichtigsten Infos und darf zwei der vorhandenen Gewächshäuser durchqueren. Danach sollte man sich in der Ananas Bar unbedingt ein paar Leckereien gönnen. Fans der Pastel de Nata kommen hier auf ihren Geschmack, das Pastel de Ananas vergeht einem praktisch auf der Zunge. Auch der frische Ananas-Saft und das Chorzio-Sandwich (ganz ohne Ananas) wissen zu überzeugen. Im angrenzenden Shop kann man sich noch eine frische Ananas, Ananas-Likör, Ananas-Bier oder sonstige spannende Artikel kaufen.

Auf dem Rückweg fahren wir bei den Termas das Caldeiras vorbei, welche uns am Vortag als Alternative zu den grösseren und bekannteren heissen Quellen empfohlen wurden. Auch bei hier lohnt es sich vorab zu reservieren, das Thermalbad ist klein und der Platz daher sehr beschränkt. Wir haben Glück und müssen nur ca. 20 Minuten im Park vis-a-vis warten, bis wir einen Platz erhalten. Es gibt 2 überschaubare Pools mit unterschiedlicher Wärme, die Möglichkeit Massagen zu buchen, Duschen und Toiletten. Wir geniessen es eine Stunde im warmen Wasser und geben den Platz dann wieder frei für die nächsten Besucher.

Nach einer Woche verabschieden wir uns bereits von São Miguel. Da unser Flug bereits um 7.00 Uhr morgens geht, verlassen wir unser schönes Haus ganz früh. Die Abgabe des Mietwagens erfolgt noch persönlich, verläuft aber zügig. Am Flughafen herrscht bereits Hochbetrieb, neben den Inselflügen steht auch ein Flug auf die Bermuda Inseln sowie aufs Europäische Festland an.

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Pico

Nach knapp 45 Minuten Flugzeit erreichen wir die Insel Pico mit einem Propellerflieger.

Am Schalter der Autatlantis S.A. herrscht beinah Flaute, wir werden sofort und sehr sympatisch bedient und erhalten den Schlüssel zu einem brandneuen Dacia mit nur 3000km. So, wie mich der Mitarbeiter von Autatlantis bei dem Wort «neu» anstrahlt, müsste ich ein äusserst modernes und hippes Auto erwarten. Entsprechend lustig sind die verwirrten Gesichter der Kinder beim Anblick der Handkurbel für die hinteren Fenster. Das Auto hat vielleicht etwas mehr «Pfupf» als der Opel, die steilen Strassen Picos damit zu erklimmen wird aber doch hin und wieder zur Herausforderung.   

Da wir erst um 16.00 Uhr in unserer Unterkunft einchecken können, gehen wir nach Madalena um dort in der Padaria Andrade zu frühstücken. Diese wird nicht nur im Internet als beste Bäckerei gelobt, sondern wurde uns auch von der Unterkunft als diese empfohlen. Der Andrang ist entsprechend gross und man muss, ähnlich wie bei der Post, vor dem Eingang eine Nummer ziehen. Das Essen ist ganz ok, bei der «besten Bäckerei» hätte ich jedoch einiges mehr erwartet. Nach dem Frühstück schlendern wir noch etwas durch den Ort und lassen die Kinder den dortigen Spielplatz ausprobieren. 

Danach fahren wir in Richtung Unterkunft und besuchen die Piscina Naturais São Roque. Am Naturpool gibt es auch hier gratis Parklplätze, einen Kiosk, Toiletten und Duschen sowie Sonnenschirme. Die Naturpools sind voller Fische und das Wasser ist Glasklar. 

Da Tochter 2 beim Krebse entdecken einen kleinen Abflug vom Felsen macht und ein paar Schürfungen erleidet, packen wir früher als geplant zusammen und essen im kleinen Restaurant Petipé am Meer noch eine teure und enttäuschende Portion Fisch zu Mittag. 4 Limonadas und 1 Portion Fisch mit Kartoffeln kosten uns 40 Euro, immerhin ist die Aussicht umwerfend.

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Unterkunft Lava Homes – Casa do Ilhéu

Etwas verfrüht und müde kommen wir bei unserer Unterkunft in Terra Alta an. Die 14 Häuser von Lava Homes liegen erhöht in Terra Alta, sind gut verteilt, schön und modern gestaltet, top eingerichtet und verfügen über einen unschlagbaren Meerblick mit Sicht auf die Nachbarinsel São Jorge. Wir haben das Haus Casa do Ilhéu für uns gebucht, dieses verfügt 2 Schlafzimmer, Bad, Küche & Wohnbereich und eine herrliche Terrasse und erstreckt sich über zwei Etagen. Zu jedem Haus gibt es einen eigenen Parkplatz, der Pool liegt einen kurzen Spaziergang entfernt und das Frühstück im Restaurant Magma ist inklusive.

Schon bei der Ankunft vor dem Haus ist klar, hier fühlen wir uns definitiv wohl! Das Haus ist ganz nach unserem Geschmack, modern, minimalistisch und eingebettet in die Natur. Der Pool liegt ruhig im Garten mit herrlichem Meerblick. Das Yoga-Zimmer befindet sich gleich daneben, Yoga-Stunden können an der Rezeption gebucht werden. Auch die hiesigen Vögel erfrischen sich gerne im Pool.

Im kleinen Dorfladen Mercearia de Santo Amaro decken wir uns mit dem Nötigsten ein und sind überrascht über die grosse Auswahl an Produkten. Nebst dem Laden mit Café gibt es eine sehr sehr kleine Schule und eine grosse Kirche. Das Dorf wirkt aber jeweils eher verlassen als belebt, einzig der Laden ist gut besucht. Auch das hiesige Museo Maritimo scheint leider durchgehend geschlossen zu sein. Das Abendessen nehmen wir im Magma Restaurant ein, hier gibt es hauptsächlich Fleisch und Fisch mit diversen Beilagen. Mein Steak mit Pfeffersauce und Rosmarinreis war zum niederknien gut.

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Sao Joao Forest Park

Wir fahren zum Sao Joao Forest Park, denn hier gibt es nicht nur einen Spielplatz, Picknickplätze und diverse Rundwanderwege, sondern auch ein paar äusserst herzige Rehe und einen Vita-Parcours, den die Kinder der Rundwanderung vorziehen. Wer spaziert schon nicht gerne auf dem Vita-Parcours? Auch hier blüht der wilde Ingwer überall und die Sternkiefern und Kryptomerien spenden viel Schatten.

Als uns der Hunger packt fahren wir weiter nach Lajes do Pico, eine schöne Kleinstadt direkt am Meer, welche vor allem für die Walbeobachtungstouren bekannt ist. Auch wir werden nochmals herkommen um die vorab gebuchte Tour mit Espaço Talassa in Angriff zu nehmen. Heute aber essen und trinken wir etwas im Baleias Café und schlendern etwas durchs Städtchen. Auch hier gibt es einen Naturpool mit Duschen und Toiletten, die vielen Parkplätze sind gratis und alles ist sehr sauber und gepflegt. Es gibt ein frühes Abendessen im Mar Sushi Terrace. Wir hatten nicht vorreserviert, hatten aber Glück, dass die meisten Tische erst ab 19.00 Uhr gebucht wurden. So geniessen wir feinste Momos und Bao Buns. Wer Fisch resp. Sushi essen will ist hier genau richtig. Danach fahren wir die schöne Strasse der Ostküste entlang zurück in die Unterkunft und lassen den Abend auf unserer Terrasse ausklingen.

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Urwaldrunde Prainha

Auch auf der Insel Pico nehmen wir die Wanderapp komoot zur Hilfe, allerdings wird schnell klar, dass die Wanderungen hier wohl nicht ganz nach unserem Geschmack sind. Auch die Route zum Berg Pico ist uns wohl zu streng, weshalb wir uns für die Urwaldrunde Prainha entscheiden. Der Name ist leider nicht ganz Programm. Die ersten 700 Meter führen tatsächlich durch den Wald und sind sehr schön. Danach geht der Weg auf einer alten Strasse, die höchstens noch von ansässigen Bauern genutzt wird, weiter. Insgesamt 330 Höhenmeter werden überwunden. Am höchsten Punkt hat man eine tolle Aussicht, leider aber keinen Rastplatz, zudem führ der Weg über die geteerte Strasse wieder zurück zum Abschnitt in den Wald. Zurück am Auto begrüssen uns ein paar herzige Strassenkätzchen.

Den nächsten Tag geniessen wir in unserem wunderschönen Haus, baden im Pool, lesen Bücher, spielen Spiele und liegen auf der faulen Haut.

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The Azorean Biodiversity – Tour

Kurz nach Buchung unserer Unterkünfte haben wir uns mit dem Thema Walbeobachtungstouren auseinandergesetzt. Am wichtigsten ist uns der verantwortungsvolle Umgang des Anbieters mit der Natur und den Tieren und das geschulte Personal. Wir unterstützen keine Touren, die Tiere mit Futter anlocken oder ihnen penetrant und rücksichtslos hinterherfahren. Deshalb haben wir uns für die Tour mit Espaço Talassa entschieden. Espaço Talassa wurde 1989 durch einen ehemaligen Waljäger und einen Seemann gegründet und war die erste Whale Watching Agentur Picos. Die letzte Pottwaljagd fand 1987 in Pico statt.

Noch heute arbeiten einige der ehemaligen Walfänger in den Tower auf dem Festland und helfen so den Meeresbiologen und Touranbietern die Tiere im Wasser ausfindig zu machen. Da wir das Meer und seine Bewohner lieben, haben wir natürlich die Tagestour «Azorean Biodiversity» gebucht. Zu Beginn gibt es eine Einführung inkl. Film durch eine der Meeresbiologinnen, danach werden alle Anwesenden auf die gebuchte Tour resp. Boote aufgeteilt und mit Rettungswesten und Regenjacken ausgestattet. Auf dem Schnellboot ist Platz für 10 Passagiere, eine Toilette gibt es nicht, genauso wenig wie Snacks, Getränke und Schatten. Wir empfehlen daher unbedingt einen guten Sonnenschutz inkl. Kopfbedeckung und genügend Wasser mit dabei zu haben.


Schon nach kurzer Zeit auf dem Meer entdecken wir einen Pottwal, der uns auch mit einem schönen Tauchgang inkl. Schwanzflossenfoto beglückt. Nach einer Funkdurchsage gibt Ines, unser Skipper, Gas und fährt weiter aufs offene Meer hinaus. Der Grund für ihren schnellen Abgang heisst «Pseudorca crassidens» resp. kleiner Schwertwal, auch falscher Killlerwal genannt. Ein seltener Anblick, der auch Ines und Filipa, die Meeresbiologin an Bord, hoch erfreut. Die Tiere sind in der Regel sehr scheu und tauchen schnell ab, uns begleiten sie aber eine ganze Weile. Wir sehen auch Zügeldelfine, grosse Tümmler (der nicht mehr ganz so jungen Allgemeinheit auch als Flipper bekannt), Rundkopfdelfine und Blainville-Schnabelwale, bei deren Anblick unsere Guides nochmals völlig aus dem Häuschen geraten, eine weitere seltene Sichtung


Das Mittagessen nehmen wir auf der Nachbarinsel São Jorge in einem kleinen Restaurant ein, es gibt Barracuda und Hünchen. Nach dem Mittagessen haben wir noch eine Stunde Zeit um beim Hafen etwas zu schnorcheln, das Wasser ist, trotz Hafen, erstaunlich klar und sauber und wir sehen ein paar kleine Fische. Danach fahren wir mit dem Schnellboot der Küste São Jorges entlang, sehen Wasserfälle, Vögel und ihre Niststellen und die einzige Kaffee-Plantage der Azoren. Zwischendurch regnet es kurz und bei dem aufkommenden Wind sind wir froh um die Jacken, aber schon bald kommt die Sonne wieder durch. Auf dem Rückweg begegnen uns nochmals ein paar Delfine und ein Pottwal, bevor wir den Tag auf See beenden fischt Filipa noch eine vorbeischwimmende Portugiesische Galeere aus dem Wasser und erklärt sie uns. Hochgiftig aber wunderschön.


Nach der Rückkehr will natürlich noch der Shop des Espaço Talassa unsicher gemacht werden. Wir kaufen den Mädchen ein Shirt, gehen Abendessen und beenden den Tag faul auf unserer Terrasse.
Ein Tag auf See macht müde, deshalb geniessen wir nochmals einen faulen Tag im Haus und am Pool, bevor wir abends ins Dorf Terra Alta spazieren um dort noch einen Cocktail zu trinken. Das klingt alles ziemlich gechillt, die Strassen auf Pico sind aber derart Steil, vor allem die Strasse zu unserem Haus, dass der kurze Abstecher einer Wanderung gleichkommt. Die 850 Meter hinunter zur Cabana Bar sind zwar nicht besonders angenehm für die Knie, aber doch wesentlich einfacher zu gehen als der Weg hinauf zurück ins Haus. Mit einem Haus-Cocktail und einem kalten Plättli kann man es sich hier definitiv gut gehen lassen und sich für den Rückweg stärken. Damit es nicht allzu streng wird, legen wir beim Nachbar eine Pause ein, der freut sich uns zu sehen.


Wir versuchen vergebens die Kinder nochmals für einen Naturpool-Besuch zu begeistern. Daher lassen wir auch den letzten Tag ruhig angehen. Wir frühstücken ausgiebig, baden und spielen im Pool, fahren in den Dorfladen und trinken dort einen Kaffee am Meer, kaufen ein letztes Terrassen-Bier, entdecken hier und da herzige oder lustige Details und lassen es uns gut gehen.


Das letzte Abendessen geniessen wir nochmals in Restaurant Magma, das Essen ist aber auch wirklich hervorragend. Nach einem letzten Sonnenaufgang am Meer auf den Azoren geht’s am nächsten Morgen auch bereits wieder zum Flughafen und zurück nach Hause.

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Fazit über die Azoren

Wir haben zwei tolle Wochen auf den Azoren Inseln São Miguel und Pico verbracht, durften in wunderschönen Unterkünften wohnen, tauchten in eine herrliche Natur ein und haben viel Sonne getankt. Es gab herausragende Restaurants und Mahlzeiten, Frischprodukte wie Milch und Ananas sind von bester Qualität und auch der hiesige Likör schmeckt. Nichts desto trotz bin ich etwas enttäuscht vom Essen. Wo man hin kommt gibt es Burger & Pommes, an sich keine schlechte Wahl, aber ich hätte mir doch etwas mehr Abwechslung gewünscht auch in Bezug auf Fisch. Beide Inseln sind sehr sauber und das Strassennetz gut ausgebaut. Was mir fehlt ist die Herzlichkeit der Menschen und der «Dörflicharakter» in den Ortschaften. Es mag an der Sprachbarriere liegen, aber so richtig warm sind wir mit den Azorianern nicht geworden. Ein toller Urlaub mit sehr schönen Erlebnissen, jedoch kein Reiseziel das in meine persönliche Top-Liste kommt.

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