Raja Ampat das Tauch-Paradies
Von Nord-Sulawesi aus reisen wir weiter ins nächste Tauch-Paradies. Raja Ampat steht bei vielen Tauchern hoch oben auf der Bucket-List und wir werden in den nächsten Tagen herausfinden ob das berechtigt ist.
Raja Ampat ist ein Inselparadies in West-Papua, die Anreise erfolgt über die Stadt Sorong. Wir fliegen früh morgens von Manado mit einem Direktflug nach Sorong und fahren direkt weiter zum Treffpunkt dem Marina Star Restaurant. Hier werden wir im Verlauf des Vormittags von unserem ersten Homestay abgeholt. Wer nach Raja Ampat reist ist gut damit beraten sich vorab richtig zu informieren, welche Inseln man besuchen möchte. Ansonsten kann es schnell passieren, dass man wie wild in der gegend herum böötelt.
Nebst uns Reiseprofis gibt es natürlich auch die eine oder andere nützliche Seite im Internet. Stay Raja Ampat ist so eine Seite, die mit wichtigen und korrekten Informationen alles abdeckt was irgendwie relevant ist. Die meisten Touristen fahren mit der öffentlichen Fähre von Sorong weiter nach Waisai und von da aus weiter auf die entsprechenden Inseln zu gelangen. Nach einiger Recherche haben wir uns also eine Reiseroute zurecht gelegt, die Wege und Geld einspart und uns einmal um einen Teil Raja Ampats herumführt.
Nicole Brun Travelagent webook.ch
Nicole Brun hat mit ihrer Familie die Insel Sumatra unter die Lupe genommen und für Sie und webook.ch einen Reisebericht verfasst. Viel Spass beim Lesen. Tel: 058 520 02 50
Batanta
Erwin, der Chef des Homestays Marwes auf Batanta holt uns gegen 10.30 Uhr am vereinbarten Ort mit dem Speedboat ab. Nach dem frühen Flug bleibt uns genügend Zeit im Restaurant ein spätes Frühstück einzunehmen. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden und führt lange entlang der Küste der grossen Insel Batanta. Das Homestay liegt in einer hübschen Bucht, nur eine Bucht entfernt vom Örtchen Yennyar. Die 4 einfachen Holzbungalows liegen alle direkt am Meer mit einem aussergewöhnlichen Ausblick.
Es gibt eine Toilette mit Eimerdusche für alle und einen kleinen aber hübschen Restaurantbereich für die Mahlzeiten. Hier werden wir super lecker bekocht und verköstigt. Das Hausriff ist herzig und einfach zu beschnorcheln. Wir machen einen kurzen Spaziergang in Yennyar und freuen uns über die Herzlichkeit und Offenheit der Einwohner. In Batanta gibt es nebst einem Manta Point auch die erhöhte Chance Dugongs (Seekühe) zu sehen, was mit ein Grund für unseren Besuch ist. Wir machen 2 Schnorchelausflüge mit Erwin, sehen aber leider weder Mantas noch Dugongs, dafür Delfine und riesige Napoleonfische. Nachts sieht man hier abertausende Sterne, Idylle pur!
Rufas
Nach 3 Nächten werden wir vom nächsten Homestay eine Stunde vor der vereinbarten Zeit abgeholt. Mit dem Fischerboot fahren wir nach Rufas. Die Insel ist geformt wie die rote Zielmarkierung auf Google Maps mit einer herrlich ruhigen Lagune in der Mitte. Die Holzbungalows liegen alle an dieser Lagune und haben eine Hängematte auf der kleinen Terrasse. Die Ausstattung ist sehr einfach aber funktional. Hier sind Dusche und WC von einander getrennt, aber leider sehr schlecht gepflegt. Während unserem Aufenthalt erfolgt weder Reinigung noch Leerung der Eimer.
Rufas liegt direkt vis-a-vis vom beliebten Aussichtspunkt Pyainemo, den wir natürlich ebenfalls besuchen. Die Aussicht ist grandios, der Ort aber ziemlich überfüllt. Es schwirren mehrere Drohnen herum, Touristen lassen sich verkleiden und bemalen für das «beste Foto» und wie so oft: wo viele Menschen sind ist es sehr laut. Wir geniessen zwar die Aussicht, sind aber nicht böse, bald wieder in ruhigere Gegenden zu kommen. Wir machen einen Ausflug zu Melissas Garden, die Korallen sind hier aber leider relativ weit weg, wir sehen zwar einen Rochen und einen Hai, der Ort muss aber definitiv als Taucher besucht werden um seinen ganzen Charme zu erfahren.
Da Rufas auch ein beliebtes Ziel für Tagesausflügler ist, ist die Insel weitaus belebter als wir uns das vorgestellt haben. Das Riff um die Insel herum ist dermassen schön, dass wir mehrfach da entlang schnorcheln. Die grossen, bunten und gesunden Korallen und die vielen Fische machen Rufas zu einem der schönsten Schnorchelspots überhaupt. Bei einer unserer Schnorchelrundgänge sehen wir aber leider auch Touristen mit Schwimmweste, Strassenkleidung und Turnschuhen, die immer wieder auf die Korallen stehen – ein schrecklicher Anblick! Da nicht nur die Bewirtschaftung der Sanitäranlagen zu wünschen überig lassen, sondern auch das Essen an Qualität einbüsst und lieblos wirkt, sind wir nach 2 Nächten absolut bereit dazu zur nächsten Insel zu reisen.
Arborek
Bis anhin hat die Kommunikation mit allen Homestays wunderbar funktioniert und die Organisation der Bootstransfers reibungslos geklappt. Für die Fahrt nach Arborek stossen wir erstmals auf Schwierigkeiten, Stefanus verspricht uns zwar uns abzuholen, wir warten aber lange auf die Information über den Abholzeitpunkt. Zufällig kommen an diesem Tag 3 Boote aus Arborek an um neue Gäste nach Rufas zu bringen, weshalb wir uns dann dafür entscheiden mit einem dieser Boote weiter zu fahren. Da es mittlerweile Mittagszeit ist nehmen wir das etwas teurere Speedboot mit Dach. Bei Ankunft erwartet uns ein grimmig dreinblickender Besitzer des Homestays, wir merken aber schnell, dass hinter der Fassade ein freundlicher und zuvorkommender Mann steckt, der sich gerne für seine Gäste ins Zeug legt.
Unsere Bungalows sind wiederum einfach aber gut ausgestattet, eine der grossen Terrassen mit Hängematte und Liegestuhl hat sogar einen direkten Einstieg ins Meer. Nachdem wir auf Rufas nicht ganz so glücklich mit dem Essen waren erfreuen wir uns ab dem leckeren Mittagessen und gehen danach in einem der vorhandenen Kios ein paar ungesunde aber wichtige Snacks einkaufen. Arborek ist relativ klein, rundherum sind es gerade mal 1,37 km, trotzdem findet man hier mehrere kleine Läden, eine Kirche, eine Schule und eine Tauchbasis. Ich schnorchle mit unserer Tochter, deren Ohrenentzündung nach Sulawesi zum Glück sehr schnell und restlos ausgeheilt ist, von der Arborek Jetty zurück zu unserem Bungalow.
Das Riff ist in den ersten Metern leider etwas in Mittleidenschaft gezogen, etwas weiter draussen aber in hervorragendem Zustand und wunderschön. Vor lauter Begeisterung schnorchle ich fast in die riesige Muräne herein, ein paar Meter weiter vorne helfen mir die süssen Clownfische meinen Herzschlag wieder zu beruhigen. Auch auf Arborek versuchen wir unser Glück am Manta Point, sehen aber leider wieder keine Mantas. Dafür schnorcheln wir am Shark Point Agusta mit Schwarzspitz-Riffhaien und geniessen die schöne Unterwasserwelt. Auch der Schnorchelausflug nach Sawandarek ist sehr schön. Bisher haben wir in Indonesien immer Wasserschlangen gesehen beim Schnorcheln, auf Raja Ampat werden diese durch Schildkröten abgelöst. Überall sehen wir die gemütlichen Riesen und geniessen deren Anwesenheit.
Kri
Die letzten Nächte verbringen wir auf Kri im Turtle Homestay, das einzige Homestay auf unserer Raja Ampat Reise, das Bungalows mit privatem WC / Dusche hat. Das erste Bungi, dass wir beziehen hat dafür aber keine Lichtschalter und genau eine funktionierende Glühbrine. Der Wasserdruck ist nicht vorhanden, weshalb es dann doch nur eine Eimer-Dusche gibt. Nach der ersten Nacht wechseln wir die Zimmer, damit wir 2 Bungalows neben einander haben, dort funktionieren dann auch Licht und Dusche bestens. Das Hausriff ist, vor allem im Vergleich zu Rufas und Arborek, leider enttäuschend. Die Korallenbleiche ist hier extrem. Wir machen verschiedene Schnorchelausflüge zur Yenbuba Jetty, dem Cape Kri und Friwen, die allesamt sehr schön aber mit der starken Strömung auch nicht ganz einfach sind.
Hinter dem Homestay führt ein steiler Weg den Hügel hinauf auf einen tollen Aussichtspunkt. Also nehmen wir nach langem wiedermal die Wanderschuhe hervor und wagen den Aufstieg. Unterwegs halten wir die Augen offen und suchen den hiesigen Cus-Cus, jedoch ohne Erfolg. Als wir zurück im Homestay sind liegt der Cus-Cus frech auf dem Baum hinter unseren Bungalows. Der kleine Kerl trägt den Namen Rambo uns ist immer mal wieder zu Besuch im Homestay. Neben der hauseigenen Tauchbasis werden kleine Meeresschildkröten gehalten. Zwar werden wir darüber informiert, dass diese bei einer gewissen Grösse freigelassen werden, ich werde aber das Gefühl trotzdem nicht los, dass diese zur Belustigung der Gäste hier sind.
Sorong
Wir fahren an einem Sonntag zurück nach Waisai mit dem Fischerboot und sehen auf dem Weg sogar einen Dugong. In Waisai gehts direkt weiter auf die öffentliche Fähre. Diese fährt, mit ein paar Ausnahmen, zweimal täglich und benötigt ca. 2 Stunden nach Sorong. In Sorong verbringen wir nochmals eine Nacht, damit wir die Fahrt von Kri hierher ohne Zeitdruck machen können. Nach dem Inselparadies ist die Stadt ein wahrer Kulturschock. Der Lärm, Müll und die Anzahl Menschen überfordert mich leicht. Immerhin gibt’s hier wieder richtigen Kaffee.
Fazit
Raja Ampat ist ein Traum, die Unterwasserwelt ist grossartig und der Sternenhimmel – bei gutem Wetter – einfach grandios. Die einfachen Homestays sind meiner Meinung nach genau die richtige Unterkunftsart an diesem Ort, aber natürlich gibt es auch hier besser ausgestattete Resorts. Das einfache Leben und die Einschränkungen in der Verpflegung sind sicherlich nicht für jeden das richtige, aber für 2-3 Wochen absolut machbar. In Raja Ampat muss ein Visitor Entry Ticket gekauft werden. Pro Person ab 12 Jahren kostet dieses IDR 700.000, zudem müsste man theoretisch für gewisse Ausflüge und Schnorchel- oder Tauchspots weitere Gebühren entrichten. Da wir da aber nicht ganz schlau wurden aus der offiziellen Internetseite, haben wir diese Zusatzgebühren nicht bezahlt und wurden auch nicht kontrolliert. Auch das Visitor Entry E-Ticket hat niemand überprüft. Ob die Gelder ans richtige Ort, nämlich auf die Inseln, gehen um dort die Bevölkerung zu unterstützen ist fraglich.
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